Ich biete keine regelmäßigen Kurse mehr an. Ausnahmen werden unter Aktuelles angekündigt.
Das Pinchen (Englisch to pinch - drücken, kneifen) ist eine der ursprünglichsten Techniken, aus Ton Gefäße oder kleine Plastiken zu formen. Die Produkte dieser Technik, die wir hier bei uns kennen, werden meist Daumenschälchen genannt. Dass diese "Daumenschälchen" mit Geduld und dem richtigen Umgang mit dem Werkstoff zu sehr großen (mehr als 30 cm Durchmesser) und sehr dünnen Gefäßen geformt werden können, ist weniger bekannt. Außerdem kann mit dieser Technik eine Vielzahl von asymmetrischen Formen hergestellt werden. Je nachdem wie wir uns gerade fühlen, ob wir ruhig und geduldig oder frisch und spontan arbeiten möchten, alles ist möglich.
Es ist der Verdienst des Amerikaners Paulus Berensohn (Autor des Buches "Dialoge mit Ton", Hanusch-Verlag), diese Möglichkeiten und die tiefe Verbundenheit mit dem Ton, die dadurch entstehen kann, aufzuzeigen. Ich habe während mehrerer Studienaufenthalte in den USA mit P. Berensohn zusammengearbeitet und diese Technik in ihrer Vielseitigkeit kennen und lieben gelernt.
Die Kurse eignen sich ebenso für Menschen, die noch nie mit Ton gearbeitet haben, wie für Menschen, die gerne einen neuen "Zugriff" zum Ton bekommen wollen. Eine Grundlage für diese Kurse ist das Buch "Dialoge mit Ton" ("Finding one's way with clay") von Paulus Berensohn, erschienen im Hanusch-Verlag (ISBN 3-936 489-07-6).
Teilnehmerzahl: 4 bis 6 Personen
Im Grundkurs stellen wir zuerst kleinere Gefäße her und lernen dabei die richtige Konsistenz des Materials für die jeweiligen Arbeitsschritte kennen. Wir werden dann die Möglichkeiten für viele verschiedene Formen ausprobieren und andere Möglichkeiten kennenlernen, wie wir mit Ton eigene Themen bearbeiten können.
Die Ergebnisse werden meist nur innen glasiert und außen mit Oxiden behandelt. Wer in der Nähe wohnt, kommt noch mal (vielleicht an einem Abend) zum Glasieren, diesen Termin besprechen wir im Kurs. Wer selber zu Hause glasieren kann und will, nimmt die Stücke roh mit. Wer nicht glasieren kann und auch zu weit weg wohnt, dem glasiere ich die Stücke und schicke sie zu.
In diesem Kurs werden gezielt Gefäße in der Pinchtechnik hergestellt, die sich zum Polieren und Brennen im Sägemehlbrand (Rauchbrand) eignen. Meist sind das einfache Formen, die dem Feuer gute Flächen für die oft lebhaften Zeichnungen geben. Wir werden die Stücke nach dem Formen glätten und polieren oder mit eingefärbter Terra-Sigillata behandeln.
In den Wochenkursen werden wir auch die vielfältigen anderen Möglichkeiten des Pinchens ausprobieren. Am Schluss der Woche wird dann ein Sägemehlbrand (vielleicht auch ein Tonnenbrand) gemacht und wir lernen etliche Möglichkeiten der Beeinflussung der Ergebnisse kennen, z.B. durch den Einsatz von Metallsalzen, Naturmaterialien und Terra-Sigillata.
Eine völlig neue Dimension eröffnet sich beim Arbeiten mit Ton, wenn die Farbe schon beim Formen einbezogen werden kann. Entsprechende Möglichkeiten ergeben sich bei der Arbeit mit eingefärbten Tonmassen. Empfindungen wie Freude oder Trauer, die wie in der Malerei mit Farbe ausgedrückt werden können, fließen so direkt in die keramische Arbeit ein. Form und Farbgebung sind so ein Arbeitsvorgang. Hierbei eignet sich das Pinchen besonders gut, weil mit dieser Technik die Farben hervorragend verbunden werden und, anders als beim Drehen mit verschiedenen farbigem Ton, viele verschiedene Muster möglich sind. Ich zeige auch eine einfache Möglichkeit, Ton einzufärben.